Die orthodoxen Kirchen bilden eine zusammengehörende Gruppe, da sie die gleiche Lehre teilen (anerkennen gemeinsam die ersten sieben ökumenischen Konzilien), die Gottesdienste nach dem selben Ritus feiern und das gleiche Kirchenrecht haben. Dadurch stehen sie auch in voller eucharistischer Gemeinschaft.
Den Glauben betreffend ist es zutreffender von der Orthodoxen Kirche in der Einzahl zu sprechen. Lediglich was die Organisation betrifft, gibt es weltweit 14 orthodoxe (Landes-)Kirchen. Diese sind autokephal (eigenständig in der Verwaltung), betrachten sich aber stets auch als Teil der orthodoxen Familie. Es ist als Ausdruck des Reichtums und nicht eines Unterschieds im Glauben zu verstehen, dass die Verwurzelung in unterschiedlichen Regionen eine Vielfalt der Frömmigkeit entstehen ließ.
In Österreich ist die Orthodoxe Kirche seit dem 23. Juni 1967 staatlich anerkannt. Seit dem Jahr 1992 gibt es auch orthodoxen Religionsunterricht, der mittlerweile von den griechischen, russischen, serbischen, rumänischen und bulgarischen SchülerInnen gemeinsam besucht wird. Im Jahr 2005 wurde auch ein eigenes Orthodoxes Schulamt gegründet. Vor einigen Jahren hat Michael Staikos, der Metropolit der griechisch-orthodoxen Kirche in Wien und wichtigster Vertreter der rund 500.000 Orthodoxen in Österreich in einem Interview betont, dass wir unseren SchülerInnen zeigen wollen, dass man „integriert sein und zugleich die religiöse und nationale Identität bewahren kann“.
Aufgrund der europaweit einzigartigen ökumenischen Situation in Österreich können interessierte SchülerInnen nach der Matura an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien/Krems inskribieren, wo orthodoxe, katholische und evangelische ReligionslehrerInnen unter einem Dach ausgebildet werden.